Helga Lechner
Sandra Roßmann
Wie hat es dich in die Ölmühle Fandler verschlagen?
Helga: Ich wurde von Robert Fandler angerufen, weil er Mitarbeiter gesucht hat. Er fragte, ob ich bei ihm arbeiten möchte, ein Bewerbungsgespräch brauchte es gar nicht. Damals gab es noch keine eigenen Abteilungen. Jeder von uns wurde universell eingesetzt. Vormittags haben wir die Bestellungen eingepackt und am Nachmittag sind wir in die Abfüllung gegangen. Auch der Laden wurde von uns allen betreut.
Sandra: Ich habe mich während meiner Lehre als Köchin beworben. Nach dem Umbau wurde jemand für die Küche, den Verkauf und für das Messeteam gesucht. Wenige Tage nach meiner LAP als Köchin habe ich gleich begonnen zu arbeiten. Heute bin ich überwiegend für die Kochkurse, Rezept- und Produktentwicklung zuständig.
Erinnert ihr euch an ein lustiges Erlebnis oder eine Panne bei einem Kochkurs?
Bei einem Kochkurs hatten wir pochierte Eier geplant. Damit jeder Teilnehmer das probieren konnte, mussten wir alle Herdplatten gleichzeitig einschalten. Leider war das etwas zu viel des Guten und die Sicherung ist durchgebrannt. Plötzlich war die ganze Küche ohne Strom und wir standen im Finsteren. Zum Glück war Peter (Schloffer) noch im Haus. Er war unser Retter in der Not und konnte die Sicherung tauschen. Der Kochkurs konnte weitergehen und die pochierten Eier gerettet werden.
In den letzten Jahren sind viele neue Ernährungstrends entstanden wie die glutenfreie, vegane oder low carb Küche. Was davon mögt ihr persönlich gerne und womit tut ihr euch schwer?
Sandra: Als unsere Bio-Mehle eingeführt wurden, haben wir natürlich im Vorfeld viel damit ausprobiert und Rezepte kreiert. Mit der glutenfreien Küche hatte ich am Anfang so meine Schwierigkeiten, aber als ich mich mehr damit beschäftigt habe, sind mir die Gerichte immer besser gelungen. Privat versuche ich mich ausgewogen zu ernähren. Von allem ein bisschen.
Helga: Ich bin eigentlich ein Allesesser und folge keinem bestimmten Ernährungstrend. Ich bin aber offen für die Einstellung anderer und probiere auch immer gerne neue Gerichte aus. Ich ernähre mich zwar nicht ausschließlich vegan oder glutenfrei, probiere aber gerne solche Speisen aus, weil mich die verschiedenen Arten zu kochen einfach interessieren.
Abwechslungsreiches Kochen ist eine wahre Herausforderung. Wie haltet ihr das privat und habt ihr Tipps für einen abwechslungsreichen Speiseplan?
Ein einfacher Tipp: saisonal kochen! Wenn man auf saisonale Gerichte setzt, ergibt sich automatisch ein abwechslungsreicher Menüplan. Man kann sich auch immer Anregungen in Magazinen und aus dem Internet holen und dann einfach mal was Neues probieren. Auf der Fandler Website haben wir in der Rezeptdatenbank viele herrliche Gerichte gesammelt. Darunter finden sich Salate, Hauptspeisen und süße Gerichte. Außerdem kann man glutenfreie, vegetarische und vegane Gerichte filtern. Für die Familie ist das ein bisschen „Erziehungssache“ ob sie aufgeschlossen für neue Speisen und Kreationen sind oder nicht. Unsere Familien und die Fandler Kollegen sind daran gewöhnt, dass wir ständig experimentieren und kosten auch Unbekanntes bereitwillig.
Sandra, du entwickelst und testest die Gerichte in der Rezeptdatenbank auf www. Fandler.at. Wo hattest du Schwierigkeiten und was hat unerwartet gut geklappt?
Sandra: Die Entwicklung der Rezepte und das Fotografieren der Speisen macht mir großen Spaß. Die Gerichte schön anzurichten und für ein Foto richtig in Szene zu setzen war am Anfang gar nicht so einfach. Das Auge isst ja schließlich mit und bei einem appetitlichen Foto bekommt man gleich mehr Lust etwas nachzukochen. Aber Übung macht den Meister und mittlerweile haben wir eine große Datenbank mit tollen Rezepten und Fotos dazu.
Welches Gericht kannst du dir nicht mehr ohne Fandler Öle vorstellen?
Helga: Erdäpfelsalat mit Leinöl. Ich wüsste nicht mehr, was ich sonst verwenden sollte.
Sandra: Gar keines. Die Fandler Öle kommen bei mir immer zum Einsatz. Bei Salaten sowieso und auch in Aufstriche kommen immer ein paar Tropfen Öl. Nur zum Frittieren verwende ich sie nicht, weil sie diese Temperaturen nicht aushalten.
Was machst du gern wenn du nicht in der Ölmühle Fandler bist bzw. wie sieht dein Feierabend aus?
Sandra: Im Sommer bin ich gerne draußen, mache Ausflüge oder liege daheim am Pool. Ich verbringe auch gern Zeit mit meiner Familie.
Helga: In meiner Freizeit genieße ich am liebsten Haus und Garten oder gehe mit meiner Familie wandern.
Was wollt ihr den Kochkursteilnehmern vermitteln bzw. was erwartet sie bei einem Kochkurs in der Ölmühle Fandler?
Der Zweck der Kurse ist natürlich, den richtigen Umgang mit kaltgepressten Ölen zu vermitteln. Wir kochen beide sehr gerne und wollen diese Freude am Kochen ebenfalls weitergeben. Bei den Kochkursen machen wir bodenständige, alltagstaugliche Gerichte für die man kein Haubenkoch sein muss. Sie sollen einfach nachzukochen sein. Uns ist wichtig, dass sich die Teilnehmer bei uns wohlfühlen und sich beim gemeinsamen Kochen entspannen können. Wir haben viele Geburtstagskinder, die mit ihren Freunden einen gemütlichen Abend bei uns verbringen und gemeinsam kochen und essen. Auch Polterrunden und Firmen kommen zu uns. Wenn wir dann von den Teilnehmern hören, dass sie die Gerichte auch zu Hause kochen und sie gut gelingen, freuen wir uns immer sehr.