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Der WILDe EDER - St. Kathrein am Offenegg

Im beschaulichen, abgeschiedenen St. Kathrein am Offenegg hat das Corona-Virus den Wilden Eder nicht gefunden. Die Sache untätig auszusitzen ist aber nicht Stefan Eders Stil. Er erzählte uns via Videokonferenz wie er die Wochen der Ausgangsbeschränkungen verbracht hat, wo er sein Veilchen herhat und was die Gäste ab 29. Mai im Wilden Eder erwartet.


Wie habt ihr die letzten Wochen im Wilden Eder verbracht?

Wir haben die Zeit für Projekte genutzt, die teilweise geplant und manchmal auch spontan waren. Wir haben beispielsweise unseren “Troadkostn” umgebaut, ein kleines, historisches Gebäude unweit vom Hotel. Da wir überzeugt sind, dass diese Abgelegenheit – vor allem in nächster Zeit – sehr beliebt sein wird, haben wir beschlossen, es als Refugium herzurichten und zu vermieten. In den letzten Wochen wurde es also umgebaut und mit einer Badewanne mit herrlicher Aussicht und einer Infrarotkabine ausgestattet. Urig und modern gleichzeitig sozusagen. Ich denke, es wird das blaue Auge wert sein, das ich beim Umbau kassiert habe.

Ein weiteres Projekt waren unsere Outdoor Lounge Möbel. Ich habe die Gunst der Stunde genutzt und wir haben sie selbst gemacht. Meinen Schwager, der Zimmerer ist, habe ich zwangsbeglückt und eine unserer Mitarbeiterinnen hat die Bezüge genäht. Mit den eigenen Händen etwas herzustellen, macht mir immer großen Spaß.

Loungemöbel selbstgemacht
Was wird sich mit der Wiederöffnung ändern?

Wir haben uns in letzter Zeit viel dazu überlegt. Beim Thema Buffet haben wir uns einfach getraut, es anders zu machen. Wir gehen weg vom großen Buffet und werden dem Gast auf Wägen das Frühstück servieren. Denn genau hier liegen unsere Stärken: Gastfreundlichkeit und eine elegante Küchenlinie. Auf das wollen wir uns jetzt konzentrieren.

Sommer- und Grillveranstaltungen mit verschiedenen Bands sollen auch stattfinden. Abstimmung und Terminfindung sind aber im Moment noch offen. Interessierte Besucher halten wir auf unserer Website auf dem Laufenden.


Wie hast du die Zeit für dich persönlich genutzt?

 

Ja, ganz lustig. Ich habe jetzt einen 3D Drucker! Das Thema hat mich schon lange fasziniert und jetzt hatte ich endlich die Zeit, mich damit zu beschäftigen. Es ist großartig! Da waren schon spannende Sachen dabei. Man kann Ideen sehr schnell umsetzen und auch viel für die Küche drucken. Ich habe sämtliche Ersatzteile nachgedruckt, die uns abhandengekommen sind. Im Moment kreiere ich gerade Schokoladeformen um damit Silikonformen herzustellen. Dann müssen wir nichts mehr von der Stange kaufen, sondern können alles ganz individuell und nach unseren Wünschen herstellen.

 

Ich hatte auch Ideen für die Speisekarte mit aktuellem Bezug. Vielleicht “Fledermaus” Asia bzw. Wuhan Style, … oder ein Gericht namens “Fake News” das nicht ist, was es zu sein scheint.

Die Idee dahinter ist, zum Nachdenken anzuregen und durchaus auch provokativ zu sein.


Siehst du aufgrund der Krise auch Chancen für die Zukunft?

Wir hoffen, dass es in puncto Regionalität zu einer Bewusstseinsbildung bei den Konsumenten gekommen ist, mehr zu regionalen Produkten zu greifen. Ich denke, diese Chance muss man jetzt nutzen und auch künftig mehr auf Regionalität setzen. Vielleicht ist jetzt die richtige Zeit die vermeintlich obligatorische Ananas vom Buffet zu verabschieden.

Ich finde auch, man sollte für den Betrieb die Zeit nutzen, gewohnte Abläufe kritisch zu durchleuchten und zu optimieren und Stärken weiter auszubauen. Das Beste draus machen und alles daran setzen, jetzt Entwicklungen weiter voran zu treiben.


UM NACH ST. KATHREIN

 

am Offenegg zu gelangen, fährt man entweder durch die von Felsen gesäumte Weizklamm oder, nicht weniger imposant, übers Alpl oder den Rechbergsattel. Egal ob oben oder unten, ein bisschen fragt man sich am Weg, ob dahinter wirklich noch etwas kommt. Und ob, denn mit dem oststeirischen Naturpark Almenland tun sich bald eine Landschaft und eine Ruhe wie aus dem Bilderbuch auf. In Dorf 3 unterhalb der Kirche schaut „Der WILDe EDER“ übers grüne Tal hinweg. Wildromantisch ist es hier, wobei sich der Hausname eigentlich auf die Wirtsleute bezieht – Eveline Wild, Konditor-Weltmeisterin, die hier ihre eigene Patisserie betreibt, und Stefan Eder, der Mann am Herd und Sohn des Hauses. Übernommen haben die beiden den Familienbetrieb als Wellness-Hotel und Restaurant 2013, um ihn nun immer mehr zu ihrem eigenen zu machen. „Ruhe, Erholung, Entschleunigung und dazu entspanntes Essen ist das, was unsere Gäste suchen.“

 

GENIESSEN

wurde „beim Eder“ seit jeher großgeschrieben und so bezieht man sich aus Tradition auf die regionalen Wurzeln und deren Produkte. Das allein wäre dem weitgereisten Koch, der ein Faible für Gewürze und Kräuter aus aller Herren Länder hegt, aber zu wenig. Nach der Koch- und Kellner-Lehre im obersteirischen Haus im Ennstal zog es ihn an den Arlberg, um danach für einige Jahre als Koch auf einem Luxus-Boot durch die Karibik zu schippern und fremde Küchen und ihre Aromen kennenzulernen. Entwickelt hat sich daraus seine „regioglobale Kulinarik“, wie Stefan Eder es nennt, und die Freiheit, nach Lust und Laune zu experimentieren.


Rohstoffe

 

stehen ihm dafür auch rund ums Haus jede Menge zur Verfügung – neben dem riesigen Kräuter- und Blütengarten werden auch auf der Terrasse besondere Gewürze, Sprossen und Früchte gezogen. „Wir müssen genau hinschauen, dann gibt es in der Natur ein ganzes Universum zu entdecken, das wir jetzt noch nicht kennen.“ Der Garten zeigt sich auch in Stefan Eders Signature Dish aus lauwarmem Saibling mit Hanföl, eingelegten Eierschwammerln, süß-säuerlichen Weingartenpfirsichen und Kräutersalat. Ein Gericht, das ebenso facettenreich wie farbenfroh ist.

 

MIT DEN HÄNDEN

zu arbeiten, sein kreatives Potenzial ausleben zu können und dafür ein direktes Feedback vom Gast zu bekommen ist das, was Stefan Eder am Kochen begeistert. „Es geht darum, seine eigene Handschrift zu finden“, wobei ihm „gut“ lieber ist als „perfekt“. „Weil das heißt, dass man die Dinge auch einmal gut sein lässt, so wie sie sind.“ Am Ende unseres Besuches sind wir uns einig – neben herzlich, entspannt und gemütlich ist für uns hier alles ein ganzes Stück mehr als nur gut!